Sandsteinwasserleitung vor dem Bärenzwinger
„Auf vieles, was heute als lebensnotwendig erachtet wird, können wir verzichten. Zu den Dingen aber, die für uns unentbehrlich sind, zu den wahren Lebensgrundlagen, gehört das Wasser. Mehr noch – es zählt zum Besten.“ Pindar 500 v. Chr.
Wenn wir unseren Blick ins 15. Jahrhundert zurück wenden, dann gab es zu dieser Zeit in Dresden sogenannte Röhrwasserleitungen aus Holz, durch die Wasser aus dem Heiligen Born, dem Kaitzgrund und dem Plauenschen Grund in die Stadt geleitet wurde. Die Vielzahl von Leitungen, von denen in manchen Straßen drei bis vier nebeneinander lagen, veranlassten bereits 1706 den Rat, einen Röhrmeister zu beauftragen, ein Gutachten zur Vereinfachung des Rohrnetzes aufzustellen. Als Material kamen damals Holz und Gusseisen zum Einsatz.
Ab 1841 bis 1863 wurde die erste Dresdner Wasserleitung aus Sandstein verlegt. Dies geschah unter der Leitung und unter Nutzung einer speziell entwickelten Bohrmaschine von Rudolf Sigismund Blochmann (1784 – 1871).
Ein Teilstück dieser insgesamt 67 km langen Sandsteinleitung ist jetzt vor dem Eingang zum Studentenclub Bärenzwinger zusammen mit einer Gedenktafel und zwei original Dresdner Laternen zu sehen. Diese erinnern daran, dass Blochmann auch das erste Gaswerk Dresdens 1828 am heutigen Theaterplatz errichten ließ und im gleichen Jahr die erste Gasbeleuchtung in Dresden entstand.
Diese Segmente wurden bei Schachtarbeiten zum Gasturbinenheizkraftwerk an der Nossener Brücke gefunden und befanden sich bis jetzt im Dresdner Energie Museum im ehemaligen Kraftwerk Mitte.
Als ständige Leihgabe erinnern sie an zentraler Stelle an Rudolf Sigismund Blochmann, den Initiator einer selbständigen deutschen Gasindustrie und anregenden Begründer der heutigen Technischen Universität Dresden.
Finanziert wurde das Projekt durch die DREWAG, den Bärenzwinger und Dietrich Exner, Pensionär und früherer Mitarbeiter in der Dresdner Gaswirtschaft.